Sonntag, 17. Februar 2013

Das Training geht weiter...

 Beitrag verfasst von Brian

Die neue Woche begann mit einer peinlichen Situation. Als ich morgens den Müll rausbringen wollte, knallte hinter mir die Wohnungstür zu. Sofort ging meine Hand zur Hosentasche, verdammt, der Schlüssel war nicht drin. Nun stand ich da, ohne Wohnungs- und Autoschlüssel vor der geschlossen Tür. Daraufhin musste ich mit dem Taxi zur Arbeit fahren :-)
Am Abend wird mein Mitbewohner schon daheim sein...
Oder auch nicht und ich stand erneut vor der verschlossenen Tür. Was nun? Natürlich bin ich nicht ohne einen Plan nach Hause gegangen. Doch leider erwiesen sich das Pickingset und eine Plastikkarte als nutzlos.
Einen Hausmeister gibt es übrigens nicht. Deshalb erstmal die Nachbarn um Hilfe gebeten. Bei der ersten Tür bekam ich nach Erklärung meines Problems den Satz zu hören:"Hier nimm den Hamma und mach Tür kaputt, hab ich auch gemacht, musst danach halt wieder repariere."
Diese Option habe ich dann spontan ausgeschlossen :-)
Der nächste Nachbar hatte mir dann einen kleinen Schraubenzieher. Dies erschien mir schon etwas praktikabler. Schon beim ersten Versuch traf ich den Schnapper und die Tür sprang auf!
Yeah, ich hatte es geschafft die Tür ohne jegliche Beschädigung zu knacken.


Trotz des Erfolges schaffte ich es aus zeitlichen Gründen nicht mehr ins MMA-Training. Ich war deshalb kurz davor, mir einen gemütlichen Abend zu machen. Aber der innere Schweinehund hatte nicht viele Argumente, so setzte ich mich mit Kletterschuhen bewaffnet ins Auto und fuhr zur Kletterhalle.
Angekommen begab ich mich in den Boulderraum und startete mein Aufwärmprogramm. Zunächst hatte ich keinen direkten Trainingsplan, aber den zimmerte ich mir dann zusammen. Zunächst zog ich ein paar einfache und mittelschwere Boulder. Nachdem ich richtig warm war begab ich mich an die Systemwand. Hier übte ich verschiedene Boulder mit verschieden Schwerpunkten, wie Sloper, Zangen, Leisten und Fingerlöcher.
Anschließend führte ich verschiedene Blockierübungen durch, diese sahen so aus, dass ich mich an zwei ähnlichen Griffen festhielt und mich für 20 Sekunden hängen lies. Danach gönnte ich mir zehn Sekunden Pause bis ich die Übung an anderen Griffen fortsetzte. Nach sechs Durchgängen ging ich an das Campusboard und machte hier an den großen und mittleren Leisten jeweils drei Sätze nach oben- und wieder herunterhangeln.

Vom Campusboard ging ich zum  Steckbrett (ist im Bild "Campusboard" im Hintergrund zu erkennen).
Am Steckbrett führte ich eine Blockierübung durch, indem ich die Füße auf die Leisten stellte und einen meiner Arme dauerhaft angewinkelt hatte, so dass ich den Stab in ein anderes Loch stecken konnte. Dann wurde der andere Arm angezogen und der andere Stab konnte bewegt werden. Während der Übung hielt ich dauerhaft Spannung. Diese Übung führte ich am Anfang zwei Minuten am Stück durch, was mir dann aber zu lange war. Deshalb habe ich die Zeit auf eine Minute Belastung mit anschließender Pause reduziert.
Da ich auch den einarmigen Klimmzug auf meiner To-Do-Liste habe, führte ich noch eine Übung am Steckbrett durch, bei der ich mit Unterstützung der Beine einarmige Klimmzüge durchführte. Immer fünf auf jeder Seite und dies jeweils vier Sätze. An der Systemwand machte ich noch ein paar Übungen für die Schulter und den Rücken. Als Finale zog ich noch ein paar Sätze verschiedener Klimmzüge durch, zum Beispiel Klimmzüge mit unterschiedlich hohen Griffen. 
Nach einem erfolgreichen Finale und einem zufriedenstellendem Training fuhr ich nach Hause. 

Während der Heimfahrt überlegte ich noch, ob ich noch Bauch und Nacken trainieren sollte. Daheim angekommen entschied ich mich dafür mich auf den Bauch zu beschränken. Deshalb gönnte ich mir noch ein Bauchworkout. Schließlich kann man Körperspannung und Core nie genug trainieren. 
Als erste Übung wählte ich den klassischen Unterarmstütz. Zuerst 2:30 min Belastung, Pause (30sek), 3 min Plank, Pause, 1:30 Seitstütz links, 1:30 Seitstütz rechts, Pause, 3 min Plank, fertig. 
Danach machte ich noch verschiedene Bauchtrainingsübungen. Erster Satz, zehn Übungen jeweils eine Minute Belastung, zweiter Satz weitere zehn Übungen jeweils 45 Sekunden und beim letzten Satz wieder Zehn bei 30 Sekunden Belastung. Die Übungen lasse ich mir übrigens schön bequem von einer App vorgeben. Willkommen im 21. Jahrhundert :-)
Den Tag somit sehr zufriedenstellend beendet.

Am Abend des darauffolgenden Tages fuhr ich ins Luta Livre Training. Nachdem Warm-Up und Techniktraining gab es anschließend eine kleine Besonderheit. Da ich nächste Woche auf dem erwähnten Turnier antreten werde, gab es für mich ein spezielles Training. Das Training wurde nach dem amerikanischen Modell durchgeführt. 
Das sah so aus, dass ich gegen einen Trainingspartner antreten durfte. Wenn die Zeit von drei Minuten überschritten, mein Partner oder ich aufgeben müssen wird der Trainingspartner durch einen frischen ersetzt. Die Runden liefen für mich sehr gut, aber jeder der schonmal Bodenkampf gemacht hat, kann sich vorstellen, wie anstrengend es ist, am Stück immer gegen frische Gegner anzutreten. Aber ich mag es ja anstrengend. Die Übung wurde noch dadurch verfeinert, dass mein Trainer mir spezielle Tipps und Tricks für verschiedene Situationen zeigte, in denen ich mich hätte besser anstellen können. Nachdem ich völlig erschöpft und ausgepowert war, war auch das Training beendet. 
Der nächste Tag diente dann als Ruhetag. Auch am darauffolgenden Tag konnte ich mich erstmal regenerieren und ausschlafen. Am Abend ging es jedoch wieder ins Bodenkampftraining, schließlich muss ich jetzt jede Gelegenheit nutzen. Inzwischen machte sich der Muskelkater bemerkbar, der vom Klettertraining herrührte. Nichts desto trotz wurde trainiert. Zuerst wurde wie beim letzten Mal ein Zirkel als Aufwärmprogramm gemacht. Beim Techniktraining gab es auch wieder wertvolle Tipps für das Turnier. Abschließend gab es wieder ein Sparring.


Auch am Freitag konnte ich wieder ausschlafen, was mir nach den Trainings sehr entgegenkam und sicherlich förderlich war. Am Mittag traf ich mich mit einem Freund auf der Matte. Am Anfang zeigte ich ihm einige Techniken und festigte diese somit auch für mich. Nach dem Techniktraining zogen wir unsere Schutzausrüstung (MMA-Handschuhe, Tief-, Schienbein und Mundschutz) an. Dann konnte das MMA-Sparring losgehen. Ganz locker und mit einem großen Wert auf die Technik absolvierten wir mehrere Runden. Dies ist wirklich die Königsdisziplin des Sparrings, man muss auf so vieles achten. Jedoch hat man auf der anderen Seite auch ungeahnte Möglichkeiten und ein großes Spektrum an Techniken. 
Nach dem Training fuhren wir in die Kletterhalle. Wir waren dort zu dritt, was ich sehr begünstigte, da ich dann eine längere Pause zwischen den Routen hatte. Ich ließ es auch locker angehen und machte mehrere einfache Routen. Aber auch die ein oder andere 7er konnte ich flashen. Ich hing mich dann nochmal in mein Projekt (8-), nicht als Durchstiegsversuch, dafür war ich viel zu platt, eher um mir die Route und die Züge genauer einzuprägen.

Geschafft vom Kampfsport und dem Klettern ging's an den Pokertisch. Diesmal war das Turnier etwas größer als das letzte Mal. Nachdem es das letzte mal so gut lief, hatte ich hohe Erwartungen. Pokerspieler sind bekannt für ihr Jammern. Ständig höre ich jemand über das Pech klagen. Mir liegt das nicht so, deshalb sage ich nicht viel zu meinem Spiel. Stopp, ich bin ja auch ein Pokerspieler, na dann darf ich auch heulen und jammern. Ich hatte wirkliches Kartenpech, ich war Carddead wie man im Fachjargon sagen würde. Ich bekam kaum spielbare Hände und wenn doch, dann lief ich in Asse oder ähnliches. Man sagt ja so schön, spiele den Gegner nicht die Karten, aber dies gelang mir nicht. Die Blinds haben mich dann aufgefressen und ich bin im hinteren Mittelfeld aus dem Turnier ausgeschieden. So aber jetzt genug gejammert, etwas erfreuliches hatte die Sache. So kam ich früher ins Bett, schließlich musste ich am nächsten Tag um sechs Uhr aufstehen und mein Wissen im Telekolleg erweitern. 
Zur Zeit fühle ich mich sehr diszipliniert, was den Sport angeht, umso mehr fehlt mir diese Disziplin für das Lernen. Während des Unterrichts habe ich diese Motivation etwas steigern können.
Nach dem Telekollegbesuch traf ich mich mit einem Trainingspartner im Gym. Schließlich müssen wir uns auf das Turnier vorbereiten. Übrigens freue ich mich riesig auf das Turnier, auch wenn ich jetzt schon manchmal Lampenfieber bekomme :-)
Zurück zum Training, nach einem Aufwärmprogramm führten wir Solodrills (Einzeilübungen) durch. Danach übten wir Takedowns aus dem Clinch und dem Stand. Immer abwechselnd, zuerst ohne Gegenwehr, danach mit etwas Gegenwehr in Form von Takedownabwehr. 
Diese Übung machten wir recht lange und ergänzten uns gegenseitig. Danach ging es auf den Boden wo wir Techniken trainierten. Es war so, dass einer eine Technik vormachte und der Partner diese dann kopierte. Danach durfte er wieder eine Technik vorgeben. Zum Abschluss gab's dann wieder ein lockeres Bodensparring. Nach dem Training tat mir dann alles weh, ich habe mich gefühlt wie ein alter Mann. Deshalb habe ich mich spontan entschlossen, direkt in die Sauna zu gehen, nackt! °_°
Dort verweilte ich dann eine ganze Weile und lies es mir nach dem harten Training gut gehen. Nachdem ich meine Saunasession nach drei Stunden beendet hatte, fühlte ich mich wie neu geboren und tiefenentspannt. Es war eine gute Idee dort hin zu gehen.

Den heutigen Tag nutze ich wieder als Ruhe- und Regenerationstag. Da ich aber nicht ganz unproduktiv sein wollte, setzte ich mich an den Schreibtisch und fing an zu lernen. So schnell meine Motivation gekommen war, so schnell verflog sie auch wieder. Ein Problem war es, den Sinn des zu lernenden Stoffes zu verstehen. Weshalb muss ich das lernen? Brauchen tue ich es ja doch nicht. Da fiel mir ein Spruch von einem Lehrer ein: "Auch wenn du es im Beruf nicht brauchen wirst, so kannst du später deinen Kindern bei ihren Hausaufgaben helfen."
Es hilft also alles nichts, also den Hintern hochbringen und durchziehen, auch wenn es nicht immer leicht fällt. 

Bevor ich mich an den PC gesetzt habe, um diesen wieder endlos erscheinenden Text zu verfassen, habe ich ein Buch fertig gelesen. 
Auch wenn mir am Schluss ein paar Infos fehlten, fand ich dieses Buch sehr interessant zu lesen. Des Öfteren musste ich da an meinen Unfall denken und entdeckte gewisse Parallelen der Gedankengänge.

Die oben gezeigten Lieder sind aus der Playlist von meinem Luta Livre Training und da fand ich es irgendwie passend diese hier zu zeigen.

Jetzt gibt es wieder ein paar Bilder ;-)

Klettern in der Pfalz

Bouldern in der Kletterhalle Augsburg '08

Aufstieg zur Biberacher Hütte im Bregenzer Wald

Hängebrücke in Nepal

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