Bericht verfasst von Brian 08.12
Hochtour in den Berner Alpen 2012, ein kleiner Rückblick von einer sehr prägenden Tour.
Kurzer Hinweis, es ist ein sehr langer Text, den man sich auch gut einteilen kann, aber ihr seid ja selber groß ;)
Die Namen sind aus persönlichen Gründen geändert.
Am Sonntag, den 29.07. starteten wir unsere Tour. Wir waren zu viert. Wir fuhren mit dem Auto in die Schweiz, genauer gesagt nach Fiesch. Das Wetter war noch schlecht, aber der Wetterbericht gelobte Besserung.
Vor Ort packten wir unsere letzten Sachen und starteten unsere Tour. Wir fuhren mit der Seilbahn zur Fiescheralp (2214m). Von dort liefen liefen wir zum und anschließend auf den Aletschgletscher in Richtung Konkordiahütte.
Durchschreiten des Gletscherlabyrinths |
Auf dem apernen (schneefreien) Gletscher mussten wir viele große Spalten
überwinden. Nach einigen Stunden Gehzeit erreichten wir die endlosen
Treppen zur Hütte, welche wir uns hinauf quälten, und zwar wirklich quälten ;-)
Die endlosen Treppen |
Gletscherspaltenspringen |
Auf der Hütte angekommen, wurde die Aussicht genossen, gut gegessen und der nächste Tag geplant. Unser Tagesziel war es, unseren ersten Viertausender, das Gross Grünhorn zu bezwingen und zur Finsteraahornhütte zu marschieren.
Am nächsten Morgen mussten wir wieder die ewigen Treppen hinunter, was aber wesentlich angenehmer war. Anschließend durchquerten wir ein Geröllfeld und den Gletscher, bis wir auf einer Höhe von ca. 3000m waren. Hier zogen wir unsere Steigeisen an. Von hier ging es dann mit Steigeisen über Firn und Eis hoch auf einen Grat.
Gipfelaufstieg bei bestem Wetter |
Ich, im Hintergrund ist der schneebedeckte Mönch zu erkennen |
Über den Grat liefen wir auf das Grünegghorn (3860m), und nach einem
kurzen Abstieg, weiter hoch auf das Groß Grünhorn (4043m). Yeah,
der erste Viertausender war geschafft!!!
Der Grat war nicht ohne und wir mussten viel klettern.
Der Grat war nicht ohne und wir mussten viel klettern.
Direkt vor uns der Grat zum Grünegghorn. Hinten links im Hintergrund erkennt man das Gross Grünhorn |
Auf dem Gipfel des Grünegghorn |
Grat zum Gipfel |
Gipfelfoto auf dem Gross Grünhorn |
Nachdem wir auf dem Gipfel waren, mussten wir an der Abseilstelle warten. Eine Viererseilschaft war vor uns, welche nicht gerade die fittesten und schnellsten waren. Wir kamen deshalb nur langsam voran.
Abstieg vom Gipfel |
Dieses rutschten wir auf unserem Hintern
ab. Das war nicht nur lustig, sondern ging auch richtig schnell.
Ein kurzes Stück kletterten wir noch auf den Fieschergletscher ab, überquerten ihn un kamen auf der Finsteraahornhütte an.
Auf diesem Gletscher lag noch etwas Schnee, einer von uns in
eine Spalte eingebrochen, aber wir konnten ihn locker halten und herausziehen. Zu diesem Zeitpunkt ging es mir noch ganz gut, ich war zwar
etwas kaputt, aber wir waren auch schon 13h unterwegs.
Aber beim letzten Stück zur Hütte war ich dann fertig. Es ging einen steileren Fels hinauf.
Ich habe es zu diesem Zeitpunkt auf die Höhe und auf die davor erbrachte Leistung geschoben.
Ich habe es zu diesem Zeitpunkt auf die Höhe und auf die davor erbrachte Leistung geschoben.
Blick zurück auf das Gross Grünhorn. Im Schnee kann man die oben genannte Rutschspur erkennen |
Fertig aber glücklich war ich auf der Hütte angekommen und verräumte mein Zeug.
Nach einer kurzen Besprechung über den nächsten Tag gings gleich ins Bett.
Die Nacht auf der Finsteraahornhütte war gar nicht gut! Ich hatte das
Gefühl überhaupt nicht geschlafen zu haben und hatte zudem noch Kopfweh. Aber alles war noch im Rahmen und noch weit entfernt von einer Höhenkrankheit.
Also eine Schmerztablette eingeworfen und frühstücken gegangen. Als ich
dann an die frische Luft kam, waren alle Kopfschmerzen wie
weggeblasen.
Danach noch kurz unser Material gepackt und um 4:30 Uhr losgezogen. Den Gletscher entlang ging es Richtung Fiescherhörner.
... was dann unter anderem so....
oder so aussah.
Oben angekommen, hatten wir bereits einige Höhenmeter gut gemacht. Der
weitere Aufstieg war sehr anstrengend und ich war ziemlich kaputt. Mich
hat es an dieser Stelle ein wenig verwundert, warum ich so fertig war.
Mein Freund war zu diesem Zeitpunkt viel fitter als ich.
Dabei sind wir eigentlich gleich fit (wenn er das ließt :)) Aber dazu später mehr...
Auf dem Fischersattel machten wir eine längere Pause.
Auf dem Fischersattel machten wir eine längere Pause.
Bestes Wetter und ein toller Ausblick. Im Hintergrund ist das Finsteraahorn zu sehen |
Nach dieser Pause sind wir die letzten 100 Höhenmeter zum Gipfel
aufgestiegen. Es ging über einen felsigen Grat, man musste viel klettern.
Wir erreichten den Gipfel des Gross Fiescherhorns (4050 m),
ich war total am Ende, aber die Endorphine, welche mein Körper nach
dem Gipfelglück ausstrahlte, pushten mich. Da wir bestes Wetter hatten, hatten wir eine herrliche Aussicht auf die Alpen!
Schneerutsche, der spaßige Abstieg |
Wir mussten wieder ein Stück abseilen und durch den aufgeweichten Schnee stapfen. Mit das Anstrengenste, was einem
auf einer Hochtour passieren kann.
Abseilpiste |
Nach einigen, sehr anstrengenden Schritten gelangten wir zu einem steileren Felsstück. Welches wir absteigen/abklettern mussten.
Wir mussten ungefähr 100 Höhenmeter absteigen, um auf ein Schneefeld zu gelangen.
Wir stiegen über steiles aber leichtes Gelände ab. Wir waren angeseilt. Der Abstieg funktionerte ganz gut, alle waren recht fit im Klettern und es gab bis jetzt keine Probleme.
Ca. 30-40 Meter über dem Boden (Schneefeld) wurde es immer steiler und wir entschlossen uns, den Rest abzuseilen.
Ich war gerade an einem sehr großen Felskopf, an dem ich uns abseilen wollte.
Der Felskopf war jedoch so groß, dass ich keine geeignete Reepschnur hatte. Deshalb wollte ich das Seil um den Kopf legen, um abzuseilen.
Ich hatte zur Sicherung schon mal das Seil um den Kopf gelegt.
Doch plötzlich sah ich aus dem Augenwinkel etwas fliegen und hörte einen Schrei!
Als ich hinüber schaute, sah ich, wie einer von unserer Gruppe stürzte und ins Seil flog und gegen den Fels donnerte. Er wurde von Patrick gehalten, welcher vorbildlich reagiert und somit Schlimmeres verhindert hatte.
Schreiend vor Schmerzen hing Heinz im Seil, gehalten von Patrick. Mein Freund (Paul) ging sofort zum Verletzten(Heinz), während ich einen Standplatz baute.
Paul kümmerte sich um Heinz und half ihm, sich vom Rucksack zu befreien und auf einem Felsvorsprung Platz zu nehmen.
Patrick holte ich zu dem Felskopf und ich richtete mit dem Seil eine Abseilstelle ein. Wir sicherten uns beide am gebauten Standplatz.
Wir wussten, dass wir die Bergrettung benötigten, da sich Heinz kaum bewegen und nur schwer atmen konnte. Ich hatte wahnsinnige Schuldgefühle, ich sah die ganze Schuld bei mir. Wir holten alle unsere Handys raus, aber keiner hatte Empfang. Also was machen?
Ok, Paul, der fitteste von uns, seilte sich ab, legte seine Ausrüstung nieder und fing an zur Hütte zu laufen, während er immer wieder prüfte, ob er Empfang hatte.
Ich richtete während dessen einen weiteren Stand für Heinz und für die Bergrettung ein. Heinz klagte über Schmerzen in der Brust und in der Hüfte, ein Abseilen war nicht möglich. Er musste auch ein wenig Blut spucken, was uns natürlich ein wenig beunruhigte.
Patrick seilte sich inzwischen auf das Schneefeld ab, hier konnte er die Bergrettung besser einweisen und auf uns Aufmerksam machen.
Ich gesellte mich zu Heinz und unterhielt mich mit ihm. Als ich ihn fragte, ob er was trinken wolle, meinte er, er habe im Rucksack ein Schwipp-Schwapp, was er jetzt gerne hätte.
Ich habe mir nichts dabei gedacht, ich dachte er meinte nur die Flasche.
Also ich zum Rucksack, eine Flasche mit Tee gefunden und meinte
"Tee?" Er dann: "Ne, ich will Schwipp-Schwapp." Dann habe ich weiter
gewühlt und siehe da, tatsächlich eine 0,5l Flasche Schwipp-Schwapp! Ich
dachte mir, gibt's ja nicht, der Typ trägt drei Tage auf dieser Höhe
einfach so eine Flasche Spezi mit sich rum!
Na wenn er sie jetzt nicht verdient hat, wann dann?!
Na wenn er sie jetzt nicht verdient hat, wann dann?!
Nach der Tour wurde er natürlich sofort darauf angesprochen und er
meinte, er habe vergessen, dass er die mitgenommen hatte, aber in diesem
Augenblick sei es ihm wieder eingefallen.
Zurück zum Unfall. Während der Unterhaltung konnte ich mich vom Gedanken, dass ich Schuld sei, lösen und erkannte, dass es eben ein Unfall war, der Jeden passieren kann. Bergsteigen führt eben ein gewisses Risiko mit sich. Deshalb trainiert man, damit Schlimmeres vermieden wird.
Heinz ist gestürzt, weil ihm ein Griff ausgebrochen ist.
Während wir da saßen, machte ich mit Blinkzeichen, einer Signalpfeife mit SOS-Morse und dem alpinen Notsignal auf mich aufmerksam. Wer weiß, wie lange Paul noch brauchen würde, schließlich würde man mit normalem Gehen 3-4 Stunden benötigen.
Nach einer längeren Pause sah ich in der Ferne eine Seilschaft gehen. Ich legte wieder los zu pfeifen. Siehe da, ich wurde gehört und gesehen. Ich konnte erkennen, wie sie hin und her liefen, sich beratschlagten und versuchten zu telefonieren.
Sie blieben so lang stehen. Es verstrich einige Zeit, als ich plötzlich einen Hubschrauber hörte. Kurz darauf kam er um die Ecke geflogen.
Mit meiner roten Jacke habe ich auf uns aufmerksam gemacht und das "Yes"-Zeichen gegeben, dass wir Hilfe bräuchten. Der Heli flog neben mich und ich deutete auf Heinz, um dem Piloten zu signalisieren, dass er verletzt sei und wir hier nicht weg kommen. Der Pilot nickte. Ein wahnsinnig emotionaler Zeitpunkt für mich, ich hätte an dieser Stelle fast heulen können :-D
Der Hubschrauber drehte ab und flog runter zur Gruppe, um Infos zu holen. Anschließend flog er zu Patrick und fragte auch ihn nach dem Sachverhalt. Kurz darauf drehte er ab und flog davon. Patrick schrie hoch und meinte, dass sie einen anderen Heli bräuchten. Sie benötigten eine Seilwinde und würden gleich wieder zurück kommen.
Nach erneutem Warten kam ein anderer Hubschrauber und ein Bergretter seilte sich vom Hubschrauber ab. Der Verrückte hatte nur ein T-Shirt an und unter dem Helikopter war es durch den Wind abartig kalt. Geiler Typ!
Als er bei uns ankam, machte er sich am Stand fest und richtete alles Weitere für den Arzt ein. Dieser wurde darauf vom Heli mit einer Liege (welche mit Luft aufgepumpt wird) abgelassen. Der Arzt kümmerte sich sofort um Heinz. Nach kurzer Überprüfung legten sie Heinz in die Liege und flogen ihn mit dem Arzt zur weiteren Behandlung zur nächsten Hütte. Auch Patrick wurde mit dem Hubschrauber abgeholt.
Zurück zum Unfall. Während der Unterhaltung konnte ich mich vom Gedanken, dass ich Schuld sei, lösen und erkannte, dass es eben ein Unfall war, der Jeden passieren kann. Bergsteigen führt eben ein gewisses Risiko mit sich. Deshalb trainiert man, damit Schlimmeres vermieden wird.
Heinz ist gestürzt, weil ihm ein Griff ausgebrochen ist.
Während wir da saßen, machte ich mit Blinkzeichen, einer Signalpfeife mit SOS-Morse und dem alpinen Notsignal auf mich aufmerksam. Wer weiß, wie lange Paul noch brauchen würde, schließlich würde man mit normalem Gehen 3-4 Stunden benötigen.
Nach einer längeren Pause sah ich in der Ferne eine Seilschaft gehen. Ich legte wieder los zu pfeifen. Siehe da, ich wurde gehört und gesehen. Ich konnte erkennen, wie sie hin und her liefen, sich beratschlagten und versuchten zu telefonieren.
Sie blieben so lang stehen. Es verstrich einige Zeit, als ich plötzlich einen Hubschrauber hörte. Kurz darauf kam er um die Ecke geflogen.
Mit meiner roten Jacke habe ich auf uns aufmerksam gemacht und das "Yes"-Zeichen gegeben, dass wir Hilfe bräuchten. Der Heli flog neben mich und ich deutete auf Heinz, um dem Piloten zu signalisieren, dass er verletzt sei und wir hier nicht weg kommen. Der Pilot nickte. Ein wahnsinnig emotionaler Zeitpunkt für mich, ich hätte an dieser Stelle fast heulen können :-D
Der Hubschrauber drehte ab und flog runter zur Gruppe, um Infos zu holen. Anschließend flog er zu Patrick und fragte auch ihn nach dem Sachverhalt. Kurz darauf drehte er ab und flog davon. Patrick schrie hoch und meinte, dass sie einen anderen Heli bräuchten. Sie benötigten eine Seilwinde und würden gleich wieder zurück kommen.
Nach erneutem Warten kam ein anderer Hubschrauber und ein Bergretter seilte sich vom Hubschrauber ab. Der Verrückte hatte nur ein T-Shirt an und unter dem Helikopter war es durch den Wind abartig kalt. Geiler Typ!
Als er bei uns ankam, machte er sich am Stand fest und richtete alles Weitere für den Arzt ein. Dieser wurde darauf vom Heli mit einer Liege (welche mit Luft aufgepumpt wird) abgelassen. Der Arzt kümmerte sich sofort um Heinz. Nach kurzer Überprüfung legten sie Heinz in die Liege und flogen ihn mit dem Arzt zur weiteren Behandlung zur nächsten Hütte. Auch Patrick wurde mit dem Hubschrauber abgeholt.
Bergrettung (Air Zermatt), wenn man genauer hinschaut, dann kann man uns auf dem Felsvorsprung erkennen |
Während der Behandlung hatte ich meine Ausrüstung gepackt und die Abseilstelle
wieder abgebaut. Nach kurzer Absprache, wie es mit mir weitergehen sollte,
bereitete ich mich auf die Abholung vom Hubschrauber vor.
Ich war noch mit einem von der Bergrettung am Fels. Der Heli kam und ließ den Haken an der Seilwinde ab, worauf wir uns einhakten und aus der Wand gezogen wurden. Unter dem Hubschrauber hängend flogen wir davon. Ich konnte nun alles von oben sehen, wo wir entlang liefen, wo wir oben waren, wo der Unfall passierte und was wir noch vor uns gehabt hätten. Ein unvergesslicher Moment! Ich flog unten hängend bis zur nächsten Hütte, der Konkordiahütte, also die vom ersten Tag.
Als ich angeflogen kam, waren sämtliche Leute, die sich auf der Hütte befanden auf der Terrasse, um sich dieses Spektakel anzuschauen.
Wir sind sicher gelandet. Darauf habe ich mich bei der Besatzung bedankt und verabschiedet.
Sofort lief ich zum anderen Heli, in dem sich Heinz befand und welcher auch bei der Hütte eine Zwischenlandung machte. Zu meiner Verwunderung sah ich dort auch Patrick und Paul wieder. Ich bin davon ausgegangen, dass die auf der Möchsjochhütte waren.
Da waren wir für einen Moment wieder vereint. Der Arzt erklärte uns, dass Heinz ins Krankenhaus nach Bern kommen wird. Kurz darauf flog der Heli auch davon.
Ich war noch mit einem von der Bergrettung am Fels. Der Heli kam und ließ den Haken an der Seilwinde ab, worauf wir uns einhakten und aus der Wand gezogen wurden. Unter dem Hubschrauber hängend flogen wir davon. Ich konnte nun alles von oben sehen, wo wir entlang liefen, wo wir oben waren, wo der Unfall passierte und was wir noch vor uns gehabt hätten. Ein unvergesslicher Moment! Ich flog unten hängend bis zur nächsten Hütte, der Konkordiahütte, also die vom ersten Tag.
Als ich angeflogen kam, waren sämtliche Leute, die sich auf der Hütte befanden auf der Terrasse, um sich dieses Spektakel anzuschauen.
Wir sind sicher gelandet. Darauf habe ich mich bei der Besatzung bedankt und verabschiedet.
Sofort lief ich zum anderen Heli, in dem sich Heinz befand und welcher auch bei der Hütte eine Zwischenlandung machte. Zu meiner Verwunderung sah ich dort auch Patrick und Paul wieder. Ich bin davon ausgegangen, dass die auf der Möchsjochhütte waren.
Da waren wir für einen Moment wieder vereint. Der Arzt erklärte uns, dass Heinz ins Krankenhaus nach Bern kommen wird. Kurz darauf flog der Heli auch davon.
Die Bergretter haben uns noch gelobt, wie vorbildlich wir reagiert hätten und dass wir keine Schuld hatten. Auch wie ich alles aufgebaut hatte, sei gut gewesen, was sich natürlich für mich sehr schön angehört hat. :)
An dieser Stelle hatte ich so Bock das Gleiche zu tun wie die und wollte gerne zur Bergrettung gehen. Am liebsten hätte ich gesagt: "Männer, ich komme gleich mit, ich steige jetzt bei euch ein." Die waren so gut drauf und hatten immer alles im Griff, echte Profis halt.:)
Jetzt konnte erst mal alles sacken zu lassen. Da war für uns natürlich noch einiges an Gesprächsstoff und Klärungsbedarf vorhanden. Paul hatte übrigens irgendwann auf dem Schneefeld Empfang und verständigte die Bergrettung. Er lief die Strecke zur Hütte in 1,5 h (normal 3-4h) !!! Er war total fertig und verausgabt. Auf der Mönchsjochhütte erklärte er dem Personal unsere Situation und wurde dann später vom Hubschrauber abgeholt, der dann auch Patrick abgeholt hatte.
Das darauffolgende Gespräch war sehr hilfreich. Das Übernachten und Essen auf der Hütte waren kein Problem, dass ging auch so kurzfristig.
Am nächsten Tag stiegen wir ins Tal ab. Es ging wieder auf demselben Weg zurück, den wir am ersten Tag gekommen waren. Zu allem Überfluss stürzte Paul noch in eine Gletscherspalte, aber er konnte ohne Probleme gehalten werden und kletterte selbständig wieder heraus.
Jetzt hatten wir wirklich alles mitgemacht.
Als wir vom Gletscher runter waren, ging es auf leichtem und festem Weg leicht bergauf. Mir wurde schlecht, ich war platt. Ich dachte, dass das bestimmt vom Unfall herrührte oder, dass das Gletscherwasser, was ich die Tage getrunken hatte, nicht gut war. Ich hatte keine Bedenken, machte einfach ein wenig langsamer und mehr Pausen.
Als ich bei der Seilbahn ankam war ich geschafft, aber glücklich. Wir nahmen die nächste Bahn und fuhren ins Tal. Dort machten wir am Auto erst mal eine längere Pause, wechselten die Kleidung und verstauten unsere Ausrüstung.
Mir ging es dann wieder etwas besser und wir fuhren zu Heinz ins Krankenhaus nach Bern. Dort lag er an Schläuchen und mit Thrombosewickel um den Beinen im Bett. Aber es ging ihm gut! Die Diagnose, vier Rippenbrüche, eine starke Hüftprellung und ein kollabierter Lungenflügel.
Sein Zimmer hatte direkten Blick auf den Mönch und die Jungfrau. Auf den Mönch wollten wir eigentlich an diesem Tag hoch. Welch Ironie. :)
Als wir uns von Heinz wieder verabschiedet hatten, fuhren wir in Richtung Heimat. Heinz musste noch einige Tage im Krankenhaus zur Kontrolle bleiben, bis er mit einem Krankenwagen nach Deutschland transportiert werden konnte.
Ich hatte total Lust auf McDonalds. Es ist mit McD wirklich ein Phänomen. Man hat voll Apetitt darauf, aber wenn man dann dort isst oder gegessen hat, denkt man sich, hm.. so toll war es jetzt auch wieder nicht. Aber beim nächsten Mal hat man wieder Lust drauf. :)
Ich fuhr noch 200km mit dem Auto von Heinz heim. Geschafft kam ich bei mir zu Hause an. Ich stieg mit meinem Gepäck die Treppen zu meiner Wohnung hoch. Als ich oben im 3.Stock ankam, war ich so außer Atem, dass ich nichts anderes mehr fertig brachte, als mein Zeug hinzuschmeißen und mich auf mein Bett zu werfen. Ich musste erst mal wieder zu Atem kommen. Ich konnte nicht richtig atmen, wenn ich tief einatmete, hatte ich ein Stechen in der Brust. Ich dachte mir, das käme von einer Verspannung vom Rucksack tragen.
Ich war so kaputt, dass ich alles stehen und liegen ließ. Eigentlich wollte ich duschen, ich hatte mich so darauf gefreut und ich musste noch meinen Rucksack ausräumen, da noch einige Sachen feucht waren. Aber das war mir alles Wurst und ich bin eingeschlafen...
Ich hatte total Lust auf McDonalds. Es ist mit McD wirklich ein Phänomen. Man hat voll Apetitt darauf, aber wenn man dann dort isst oder gegessen hat, denkt man sich, hm.. so toll war es jetzt auch wieder nicht. Aber beim nächsten Mal hat man wieder Lust drauf. :)
Ich fuhr noch 200km mit dem Auto von Heinz heim. Geschafft kam ich bei mir zu Hause an. Ich stieg mit meinem Gepäck die Treppen zu meiner Wohnung hoch. Als ich oben im 3.Stock ankam, war ich so außer Atem, dass ich nichts anderes mehr fertig brachte, als mein Zeug hinzuschmeißen und mich auf mein Bett zu werfen. Ich musste erst mal wieder zu Atem kommen. Ich konnte nicht richtig atmen, wenn ich tief einatmete, hatte ich ein Stechen in der Brust. Ich dachte mir, das käme von einer Verspannung vom Rucksack tragen.
Ich war so kaputt, dass ich alles stehen und liegen ließ. Eigentlich wollte ich duschen, ich hatte mich so darauf gefreut und ich musste noch meinen Rucksack ausräumen, da noch einige Sachen feucht waren. Aber das war mir alles Wurst und ich bin eingeschlafen...
Gegen vier Uhr nachts wachte ich auf, weil ich
Schmerzen in der Brust hatte. Es war so ein Druck auf meinem Herz. Das hatte ich schon mal, damals kam es von einer Verspannung im
Rücken.
Ich hatte noch weitere Symptome. Ich hatte Gelenkschmerzen, vor allem im Ellenbogen, ich musste viel Schwitzen, mir war abwechselnd heiß/kalt, vor allem an den Beinen.
Des Weiteren hatte ich ein taubes Gefühl in meinen großen Zehen, so ein Kribbeln wie wenn die Hand einschläft.
Dann musste ich noch ab und zu husten, ich hatte Kopfweh. Zur Ablenkung habe ich Talk, Talk, Talk die Lateshow eingeschaltet. Ich hoffte, dass ich wieder einschlafen könne, um dann am nächsten Tag zum Arzt zu gehen. An schlafen war aber nicht zu denken.
Deshalb habe ich nach einiger Wartezeit den Rettungsdienst angerufen und meine Situation geschildert. Die schickten einen Krankenwagen zu mir und nahmen mich mit ins Krankenhaus. Mir ging es echt dreckig.
Im Krankenhaus musste ich einige Tests über mich ergehen lassen und bestimmt zehn verschiedenen Personen meine Geschichte erzählen Die hat sich aber gut angehört :)
Nach dem EKG wurde ich für meinen Puls gelobt. Der Ruhepuls lag bei mir bei 40. Beim Ultraschall und an den Blutergebnissen konnte man dann erkennen, dass ich eine Entzündung am Herzen hatte.
Also wurde ich auf die Herzstation verlegt und an einen Monitor zur Überwachung angeschlossen. Ich hatte Bewegungsverbot. Nach einigen Stunden durfte ich klingeln, wenn ich aufs Klo musste. Aber ich musste. Ich wurde dann kurz losgemacht. Aber ich musste auf direktem Weg zurück ins Bett. Also den ganzen Tag im Bett verbracht, aber ich war auch so kaputt, dass ich den halben Tag geschlafen hatte.
Am nächsten Tag kam der Arzt und erklärte mir, dass ich eine Herzmuskelentzündung hätte. Zur weiteren Behandlung und zur Überwachung durfte ich auf der Station bleiben.
Woher ich das habe, konnte er mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Normalerweise bekommt man so etwas, wenn man eine Grippe hat oder ähnliches und trotzdem trainiert und sich anstrengt. Aber ich war kerngesund und war schon ewig nicht mehr krank. Deshalb war die Sache etwas seltsam.
Dreimal am Tag bekam ich Ibuprofen als Schmerzmittel mit Entzündungshemmer. Die Schmerzen vergingen und auch dieser Tag war irgendwann überstanden.
Am Samstag kam ein weiterer junger Patient (22 Jahre) der auch eine Muskelentzündung hatte. Bei ihm kam es von einer Grippe und anschließendem Training.
Das Gute war, dass wir zu zweit im Zimmer waren und sein Bruder uns einen Fernseher reinstellte. Ja, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwei Tage im Bett ohne TV überlebt. Olympia ermöglichte es uns, die Mittagszeit auch ohne HarzIV-TV zu überstehen. :)
Das Essen fand ich eigentlich ganz gut und ich machte es mir dort so angenehm wie möglich.
Eine Woche lag ich im Krankenhaus im Bett und durfte mich nicht groß bewegen, außer eben zum Duschen oder tolettieren.
Aber ich muss sagen, der Aufenthalt war dank meines Mitbewohners und den Schwestern sehr angenehm. Die Zeit verflog regelrecht. Ohne Probleme hätte ich noch eine Woche bleiben können
Da mein Mitbewohner später entlassen wurde als ich, hab ich ihn sogar nochmal besucht. Natürlich bin ich auch wegen der hübschen, blonden Schwester gekommen.:-D
Ich hatte noch weitere Symptome. Ich hatte Gelenkschmerzen, vor allem im Ellenbogen, ich musste viel Schwitzen, mir war abwechselnd heiß/kalt, vor allem an den Beinen.
Des Weiteren hatte ich ein taubes Gefühl in meinen großen Zehen, so ein Kribbeln wie wenn die Hand einschläft.
Dann musste ich noch ab und zu husten, ich hatte Kopfweh. Zur Ablenkung habe ich Talk, Talk, Talk die Lateshow eingeschaltet. Ich hoffte, dass ich wieder einschlafen könne, um dann am nächsten Tag zum Arzt zu gehen. An schlafen war aber nicht zu denken.
Deshalb habe ich nach einiger Wartezeit den Rettungsdienst angerufen und meine Situation geschildert. Die schickten einen Krankenwagen zu mir und nahmen mich mit ins Krankenhaus. Mir ging es echt dreckig.
Im Krankenhaus musste ich einige Tests über mich ergehen lassen und bestimmt zehn verschiedenen Personen meine Geschichte erzählen Die hat sich aber gut angehört :)
Nach dem EKG wurde ich für meinen Puls gelobt. Der Ruhepuls lag bei mir bei 40. Beim Ultraschall und an den Blutergebnissen konnte man dann erkennen, dass ich eine Entzündung am Herzen hatte.
Also wurde ich auf die Herzstation verlegt und an einen Monitor zur Überwachung angeschlossen. Ich hatte Bewegungsverbot. Nach einigen Stunden durfte ich klingeln, wenn ich aufs Klo musste. Aber ich musste. Ich wurde dann kurz losgemacht. Aber ich musste auf direktem Weg zurück ins Bett. Also den ganzen Tag im Bett verbracht, aber ich war auch so kaputt, dass ich den halben Tag geschlafen hatte.
Am nächsten Tag kam der Arzt und erklärte mir, dass ich eine Herzmuskelentzündung hätte. Zur weiteren Behandlung und zur Überwachung durfte ich auf der Station bleiben.
Woher ich das habe, konnte er mir zu diesem Zeitpunkt noch nicht sagen. Normalerweise bekommt man so etwas, wenn man eine Grippe hat oder ähnliches und trotzdem trainiert und sich anstrengt. Aber ich war kerngesund und war schon ewig nicht mehr krank. Deshalb war die Sache etwas seltsam.
Dreimal am Tag bekam ich Ibuprofen als Schmerzmittel mit Entzündungshemmer. Die Schmerzen vergingen und auch dieser Tag war irgendwann überstanden.
Am Samstag kam ein weiterer junger Patient (22 Jahre) der auch eine Muskelentzündung hatte. Bei ihm kam es von einer Grippe und anschließendem Training.
Das Gute war, dass wir zu zweit im Zimmer waren und sein Bruder uns einen Fernseher reinstellte. Ja, bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich zwei Tage im Bett ohne TV überlebt. Olympia ermöglichte es uns, die Mittagszeit auch ohne HarzIV-TV zu überstehen. :)
Das Essen fand ich eigentlich ganz gut und ich machte es mir dort so angenehm wie möglich.
Eine Woche lag ich im Krankenhaus im Bett und durfte mich nicht groß bewegen, außer eben zum Duschen oder tolettieren.
Aber ich muss sagen, der Aufenthalt war dank meines Mitbewohners und den Schwestern sehr angenehm. Die Zeit verflog regelrecht. Ohne Probleme hätte ich noch eine Woche bleiben können
Da mein Mitbewohner später entlassen wurde als ich, hab ich ihn sogar nochmal besucht. Natürlich bin ich auch wegen der hübschen, blonden Schwester gekommen.:-D
Alles in allem hatte ich ziemliches Glück!!! Die Ärzte meinten, dass es gar nicht ohne war, da ich auf so einer Höhe herumspazierte. Die Pumpe hätte auch einfach so zu schlagen aufhören können.
Wäre der Unfall nicht gewesen, wären wir weiter zur Möchsjochhütte (ca. 3600m) gelaufen, hätten dort eine Nacht verbracht und einen weiteren 4000er (Mönch) in Angriff genommen. Ich wäre viel lnänger in der Höhe gewesen, hätte einen längeren Abstieg gehabt und alles hätte sich einen Tag nacht hinten verschoben. Wenn ich da umgekippt wäre, hätte es gut vorbei sein können.
Die Geschichte klingt jetzt fast schon filmreif finde ich. :)
Es folgten drei Monate Sportverbot und ich musste jede Anstrengung vermeiden. Deshalb war ich auch drei Monate krankgeschrieben. Aufgrund dessen fuhr ich in die Heimat zu meinen Eltern, da musste ich nicht in den dritten Stock laufen, nicht einkaufen, kochen und so.
Die Zeit verbrachte ich mit Playstation spielen, chillen, lesen, Serien schauen, und Poker spielen.
Immer positiv sehen, könnte schlimmer sein. ;-)
Die Entzündung kam wohl, weil sich ein Virus auf mein Herz abgelegt hatte und sich in Verbindung mit der Anstrengung entzündet hatte. Dann hat sich Wasser im Herzen eingelagert.
Jetzt ist soweit alles wieder gut, ich bin zwar immer noch kaputt und merke jede kleine Anstrengung sofort. Wenn ich mich aber an die Schonung halte, soll wohl alles komplett abheilen.
Brian 08/12
![]() |
Für mich eine sehr passende Karikatur |
Nachtrag (aktuell)
Es ist nun vom Arzt bestätigt, dass alles wieder abgeheilt ist und ich wieder voll einsatzfähig bin. Zusammengefasst war ich vier Monate krank und durfte keinen Sport machen. Im fünften Monat durfte ich wieder mit Aufbausport anfangen.
Jetzt, sechs Monate danach fühle ich mich wieder fit und bin bereit, meine alte Form zu erlangen :)
Jetzt, sechs Monate danach fühle ich mich wieder fit und bin bereit, meine alte Form zu erlangen :)
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