Samstag, 27. April 2013

Urlaub, Prüfungen, Training, Trainer C, es ist viel geschehen

Beitrag verfasst von Brian


Wie schnell doch die Zeit vergeht, jetzt ist der April schon fast vorbei, dabei hat er doch gerade erst angefangen.


In den letzten Wochen hatte ich wieder viel um die Ohren. Es waren mehrere Prüfungen vom Telekolleg zu meistern. Leider mehr schlecht als recht. Das regelmäßige Kletter- und Kampfsporttraining benötigt Zeit und benötigen Energie, welche mir dann beim Lernen fehlt.

Das MMA und Bodenkampftraining sind im vollen Gange und laufen gut. Am 18.05. habe ich einen Wettkampf im Grappling. Bei diesem Wettkampf gibt es kein Zeitlimit und keine Punktewertung. Es geht so lange, bis einer aufgibt, Submission only.
Freue mich jetzt schon riesig darauf, wird recht lässig mit anschließendem Grillen und so.

Über Ostern fuhr ich mit meinen Geschwistern nach Wien und Salzburg. Es war echt toll, zwei wirklich schöne Städte. Vor allem Salzburg hat mir gefallen, bei der Besichtigung der Festung wurde ich wieder zehn Jahre jünger 

Beim Sisi-Schloss
Der Dom in Salzburg, leider war es etwas diesig und hat geschneit
Salzburg, leider habe ich immer noch nicht die Bilder von meinem Bruder bekommen, deshalb muss diese abfotografierte Postkarte herhalten :)

Boulderbett, wer träumt nicht davon?
Mitte April fuhr ich nach München zu einem Freund. Dort bauten wir gemeinsam ein Boulderbett. Ein Hochbett, an dem an der Unterseite Griffe und an der Stirnseite ein Überhang angebracht wurden. Am Abend wurde dann noch gepokert. ich konnte mich gegen vier Mathestudenten durchsetzen und gewann die Partie :-)


Am nächsten Tag ging es dann los, auf nach Arco am Gardasee. Der Trainer C Lehrgang begann. Endlich schönes Wetter! Das waren meine ersten Gedanken, als ich in Arco ankam. Egal wo man hinschaut in Arco sieht man immer Felsen, was einen irre motiviert.
Am Abend fanden dann eine kleine Vorstellungsrunde und die erste Lehreinheit statt. Die Gruppe machte einen sehr netten Eindruck und der Wetterbericht prophezeite eine schöne und trockene Woche.
Die Pizzeria wurde schnell ausfindig gemacht und belagert. Die Pizzen schmeckten hervorragend.

Die Woche begann mit dem Einklettern an den Felsen zum eingewöhnen. Arcos Klettergebiete sind zwar des Öfteren abgespeckt, aber trotzdem noch super und absolut lohnenswert! Am ersten Tag kam ich deshalb bei bestem Wetter recht viel zum Klettern.
Nach dem gelungenen Klettertag stand noch etwas Theorie auf dem Plan. In den Theorieeinheiten wurden verschiedene Themen wie Sicherungstheorie, Ökologie/Umwelt, Klettertraining, Pädagogik usw. behandelt. Anschließend gab es wieder Pizza  :-P

Die Belohnung, wenn man am Top der Route angekommen ist. Eine herrliche Aussicht



Dienstags ging es dann nach Massone, dem Urklettergebiet in Arco. Heute war der Auftrag eine persönliche Herausforderung zu finden, bei der dann eine Videoanalyse stattfand. Nach einigen gekletterten Routen entschied ich mich für eine 6b+ (UIAA 7+). Ich schaute sie mir vorher einmal kurz an. Der Rotpunktdurchstiegsversuch wurde dann gefilmt.
Im Anschluss wurden dann die Videos gemeinsam analysiert und besprochen. Bei meiner Tour flog ich vor dem zweitletzten Griff raus, da ich unsauber kletterte. Bei der Analyse sah ich meinen Fehler dann ganz deutlich, die Tritttechnik. Des Öfteren war diese nicht ganz sauber und auch ein Grund warum ich kurz vor dem Ziel abgeschmiert bin, obwohl ich die Schlüsselstellen gut gemeistert hatte.

Erschrocken begann ich mich deshalb nochmal selbst zu analysieren und Erklärungen zu finden. Bei genauerem Überlegen fiel mir auf, dass ich mir meine Tritttechnik in den letzten Jahren selber wieder versaut habe. Da ich immer mehr ins steile ging, vernachlässigte ich das Tritttraining und trainierte viel auf Ausdauer und Kraft. Eine gewisse Einstellung hat sich bei mir unterbewusst eingeschlichen, scheiß auf Füße dicker Bizeps macht’s, schaut doch lässig aus, wenn die Füße im Dach kommen  :D
Außerdem machte mir der Überhang(Dachklettern) immer am meisten Spaß. Aber es ist ja oft so, dass gerade dass was man kann auch gerne macht.

Ein Ausbilder hatte dann ein bildliches Beispiel:
Wenn man einen alten VW-Käfer tunen will und mehr Leistung haben möchte, kann man einen stärkeren Motor einbauen. Die Leistung wird dann aber nur bedingt besser, da es das Auto in der nächsten Kurve raushaut und der Tank relativ schnell leer ist.
Wenn man dann jetzt noch das Fahrwerk verbessert, wird das Fahrzeug schon deutlich schneller und eine Leistungssteigerung ist deutlich erkennbar.
Doch leider hält diese leider nicht lange an, da der Tank immer noch klein ist. Deshalb muss auch dieser vergrößert werden.
Nun ist das Tuning beendet und der Käfer wurde zur Rennmaschine  :D

Ich erkannte mich da gut wieder, an Kraft und Ausdauer mangelt es mir nicht wirklich. Aber mein Fahrwerk (Technik) ist noch ausbaufähig. Ich kann somit die Leistung nicht optimal an die Wand bringen.
Neu aufgeweckt und mit viel Input ging es wieder zum Italiener, diesmal gab es aber Pasta  =)

Seminarraum deluxe, da macht Unterricht Spaß!
Der nächste Tag war dann sportlich etwas entspannter, dafür aber geistig umso anspruchsvoller. Es waren Lehrproben abzuhalten. Dies sah so aus, dass verschiedene Themen von einem in einem Rollenspiel vor den Anderen vorgetragen werden musste. Dabei wurde Wert auf die Methodik, Ausführung, Sicherheit und Auftreten gelegt.
Ich hatte zum Beispiel das Thema Abseilen.
Nach jeder Lehrprobe wurde diese ausgiebig besprochen.



Donnerstags wurde wieder geklettert, heute sollten mal schwere Routen an der Leistungsgrenze geklettert werden. Mir gelangen dann auch einige gute Routen (2x 6b und 6b+). Eine 6c (7+/8-) gelang mir auf den zweiten Versuch. Danach hing ich mich auch noch in eine 7a (8) welche ich aber nicht onsight klettern konnte. Für einen Rotpunktversuch reichte die Power nicht mehr aus.
Meine letzten Reserven haute ich in einer weiteren 6c raus.



 Die Unterkunft, ein Guesthouse mitten in Arco, war wirklich klasse. Ich war mit zwei weiteren Kursteilnehmern auf einem Zimmer untergebracht. Über der Treppe zu unserem Zimmer war ein Stahlträger, welcher sich super für Klimmzüge eignete. Deshalb brachten wir gleich zu Beginn der Woche auf der einen Seite ein Schild mit: "Beim Passieren sind 3 Klimmzüge zu absolvieren!" auf der anderen Seite mussten lediglich zwei erbracht werden.
Das mag sich jetzt vielleicht nicht viel anhören, aber man musste diese Stelle dann doch des Öfteren passieren. Da hat man sich dann immer zweimal überlegt, ob man auch wirklich alles hatte.

Aber wir haben uns alle immer daran gehalten  :-)

Die Woche neigte sich dem Ende zu und es mussten noch Prüfungen abgenommen werden. Als erste Prüfung wurde erneut eine Lehrprobe gehalten, welche dann bewertet wurde. Die Themen wurden zugelost. Mein Thema war "Verbessere und übe das Verbessern der Tritttechnik" was für ein Zufall  :-))

Die Lehrprobe war dann ganz gut, habe einige gute Übungen dazu gefunden. Zum Beispiel kann man sich Expressen oder andere Gegenstände auf den Schuh legen und muss damit klettern/bouldern, dabei dürfen die Gegenstände nicht herunter fallen. Weitere Übung ist, man hängt sich zwei Expressen an jeden Schuh, nun muss beim Klettern darauf geachtet werden, dass die Expressen keinen Lärm verursachen. Es gibt noch weitere Übungen, die ich aber dann mit Bildern mal erklären werde...

Nach den Lehrproben wurde Gymnastik und Antagonisten Training praktisch durchgeführt. Am vorletzten Tag fing es nach einer Woche mit bestem Wetter an zu regnen.
Der letzte Tag stand an, es nieselte weiterhin. Deshalb war erst mal Theorieprüfung angesagt.
Zum Glück hörte es in zwischen auf zu tröpfeln und wir fuhren an den Fels für die Leistungsüberprüfung.
Bei der Prüfung mussten Punkte in Kletterrouten gesammelt werden. Für eine 6b gab es beispielsweise vier Punkte, bei einer 6b+ bekommt man dann schon 10 Punkte für eine 6c 13. Alles aber nur onsight oder im Flash. Das heißt, man muss die Routen im ersten Versuch klettern.

Schon während der Woche konnte ich feststellen, wie meine Leistung besser wurde. Für den Trainer C benötigte man 5 Punkte und für die Qualifikation für den Trainer B mindestens 30.
Mein Kletterpartner und ich machten uns deshalb gleich ans Werk. Er hat eine 6b rausgesucht, welche ich vorsteigen sollte. Schon während der Tour dachte ich, dass die Tour ganz schön schwer für eine 7 ist. Ich hakte den Trainer B schon fast ab.
Beim Ablassen meinte er, dass ich die Tour daneben, eine 6c mal anschauen sollte.
Nach kurzer Besichtigung empfand ich diese für gut machbar, deshalb ist mein Partner in diese gleich eingestiegen, welche er ohne Probleme flashen konnte und meinte für eine 6c wäre diese geschenkt.

Wir schauten dann sicherheitshalber nochmal im Führer und siehe da, er hat die Routen vertauscht und meine erste Route war eine 6c und seine eine 6b  :-D
Danach zogen wir noch zwei 6b+ und eine weitere 6c. Somit waren genügend Punkte gesammelt, als es auch gleich wieder zu regnen anfing.

Im Anschluss gab es dann noch ein  Einzelabschlussgespräch bei dem alles genauer besprochen wurde. Für den Trainer B wird solides Klettern im 8. Grad vorausgesetzt, deshalb meinten sie, dass ich noch an meiner Technik arbeiten sollte, aber sonst hätte ich die nötigen Voraussetzungen. Deshalb bekam ich die Zulassung für den Trainer B, was mich sehr freute, da diese Ausbildung von der Qualität echt Top ist. Jetzt bin ich aber erstmal ausgebildeter Trainer, deshalb habe ich mir auch auch schon ein wenig Gedanken über anstehende Kurse gemacht.

Als Abschluss gingen wir noch ein wenig feiern und ließen den Abend beim guten Wein und Tischbouldern ausklingen.
Eine wirklich tolle und überragende Woche ging zu ende. Ich habe sehr viel gelernt, neue Freunde kennengelernt, neuen Input und vor allem Motivation bekommen. Das Wetter war super, die Leute waren cool drauf, die Kletterrouten waren super und das Essen lecker, was will man mehr?  :-)

Am Sonntag fuhr ich dann zu Bernd, von dort gingen wir mit Freund nach München in die Boulderwelt. War mega lässig. Haben es uns dann gut gegeben ;-)

Am nächsten Tag haben wir uns die Klettergebiete in der Umgebung angeschaut, weshalb ich auch etwas neidisch wurde.

Allein in Kufstein, da zimmert die Stadt einfach mal so ein tolles Kunstwerk hin. Alles kostnenlos für jeden. Wie geil ist das denn?


Daheim angekommen versaute ich am nächsten Tag erst mal die Englisch mündliche Prüfung. Der ersten Prüfungen sind überstanden. Jetzt habe ich alle Noten bekommen. Mathe und Englisch habe ich gerade so bestanden. Die anderen Fächer waren etwas besser. Aber ich komme ja auch nicht bzw möchte mir die Zeit nicht zum Lernen nehmen.
Dafür wird die Sache etwas knapper, als gewünscht. Mein Ziel mit einer 2,4 war wie ein schlechter Witz und jugendlicher Leichtsinn. Neues Ziel ist einfach zu bestehen.

Danach habe ich ein selbständiges Bodyworkouttraining vollzogen, um mich auf andere Gedanken als Schule zu bringen.
Am Tag darauf waren wir bei dem tollen Wetter draußen klettern. Dabei habe ich die neuen Technikübungen ausprobiert, was sehr gut funktionierte. Nach dem wir ordentlich Sonnenbrand bekommen haben, ging es abends ins Luta Livre Training.

Gestern war dann MMA Training mit MMA-Sparring. Es läuft einfach :-D
Heute mache ich etwas Pause, da es morgen wieder zum Klettern geht.

 





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